BMG vs. Werder Bremen

Tourbericht:

Als ich gefragt wurde, ob ich mit den Fohlenfreunden ins Stadion möchte, um Gladbach gegen Werder zu gucken, war ich erst nicht sicher, ob ich mitfahren soll. Als Nicht-Fußballfan ins Stadion? Und wenn, mit einem Gladbach-Fanclub in einen Bus? Als Tochter eines eingefleischten Werder-Fans liegen die Sympathien unbewusst doch auf einer klaren Seite. Die zwei Fragen waren also:

1. Will ich mir ein Fußballspiel angucken, das mich im Grunde nicht interessiert?

2. Will ich als Werder-Sympathisantin in einen Bus voller Gladbacher einsteigen und das Spiel zwischen Gladbach-Fans gucken?

Schwer zu erkennen, weil ich sonst diese Zeilen nicht schreiben könnte, bin ich mitgefahren, um einmal Stadionluft zu schnuppern.

Die Busfahrt war lang, die Stimmung war gut, für ausreichend Verpflegung war auch gesorgt. Bereits nach der Hinfahrt war ich in der Lage, die Gladbach-Fanlieder im Kopf mitzusingen, obwohl die Sympathien auf anderer Seite gelagert waren. Angekommen im Stadion war ich als offizieller Stadion-Neuling erstaunt darüber, wie steil die Tribünen sind und wie klein das Spielfeld im Vergleich zur Perspektive im Fernsehen ist. Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Dynamik im Stadion unter den Fans und die Fangesänge oft meine Aufmerksamkeit vom eigentlichen Fußballspiel weggelenkt haben. Das Spiel des SV Werder Bremens war aber auch wirklich nicht sehenswert. Viel Ahnung von Fußball habe ich dabei zwar nicht, aber wenn man nach 12 Minuten schon mit zwei Toren hinten liegt, kann das nicht gut sein. Das bestätigte sich auch im Endstand 4:1 für Gladbach, als Werder-Sympathisant das erste Mal bei einem Fußballspiel etwas enttäuschend. Aber eins muss gesagt werden, die Angst, dass ich keine Tore sehen könnte, war vollkommen unbegründet.

Als wir uns dann als Werder-Anhänger nach dem Spiel wieder zum Bus begaben, war doch deutlich, wie das Spiel ausgegangen ist. Wir waren die ersten am Bus. Natürlich wurde von den Gladbacher Fans im Bus etwas gestichelt, aber das wäre, wenn das Spiel andersherum ausgegangen wäre, sicherlich auch der Fall gewesen. Das Wichtigste auf der Rückfahrt schien zunächst aber nicht der Sieg zu sein, sondern eine Diskolampe, die unbedingt durch den Bus gereicht werden musste. Sie kam jedoch nur drei Reihen weit, bis ausgerechnet ein Werder-Fan sie fallen ließ und eine Batterie verloren ging, und die Lampe leider nicht mehr funktionierte, weil, oh-wunder, keiner eine Ersatzbatterie eingepackt hatte. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit gebraucht haben, um überhaupt einmal auf der Autobahn zu landen, kam die Rettung und die Batterie kam in einer Kurve wieder hervorgerollt. Von da an begleitete uns die Diskolampe den Rest des Weges, der mir unendlich lang vorkam. Angekommen in Dinklage packten alle eben mit an, um die Getränkekisten aus dem Bus zu tragen. Anschließend verabschiedete man sich sehr freundlich. Man sieht sich mit Sicherheit wieder!

Madita T.

Fotoalbum zur Tour