BMG vs. Union Berlin
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Tourbericht:
Ein Tag zwischen Fußballfieber und Freundschaft – Unterwegs mit den Fohlenfreunden Dinklage
Es war ein kühler Samstagmorgen in Berlin, als wir, sechs Fans des 1. FC Union Berlin, uns auf den Weg machten, um das Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach zu verfolgen. Die Luft war schwer von Erwartung und Euphorie, und während wir uns durch die nebelverhangenen Landschaften Richtung Westen bewegten, stieg unsere Vorfreude auf das Spiel.
Was wir an diesem Tag erleben sollten, würde jedoch weit über das Sportliche hinausgehen – es war ein Tag, der uns zeigte, wie Fußball Menschen verbindet, selbst wenn sie für unterschiedliche Vereine jubeln.
Unsere Reise führte uns nach Dinklage, ein kleiner, gemütlicher Ort im Oldenburger Münsterland. Dort erwartete uns ein besonderer Abschnitt unserer Fahrt: Wir stiegen in einen Bus des Fanclubs „Fohlenfreunde Dinklage“ um, eine Gruppe treuer Anhänger von Borussia Mönchengladbach. Aber anstatt uns reserviert zu begegnen, empfingen uns die Fohlenfreunde mit offenen Armen und einem Lächeln, das sofort alle Anspannung löste. „Schön, dass ihr mit uns fahrt!“, hieß es direkt beim Einstieg, und es dauerte nicht lange, bis uns Getränke gereicht wurden und die ersten freundschaftlichen Gespräche begannen.
Die Stimmung im Bus war herzlich und locker. Hier wurde nicht gefrotzelt, sondern über Fußball diskutiert, und das auf eine Art und Weise, die von gegenseitigem Respekt geprägt war. Immer wieder tauschten wir uns über alte Spiele, legendäre Momente und die Leidenschaft für den Sport aus. Dabei war es fast unwichtig, dass wir Rot-Weiß trugen und unsere Gastgeber in Schwarz-Weiß-Grün unterwegs waren. Was uns verband, war größer als die Vereinsfarben – es war die gemeinsame Liebe zum Fußball.
Als wir Gladbach erreichten, empfing uns wunderbarer Sonnenschein. Die Sonne spiegelte sich auf den Dächern des Borussia-Parks, und die Energie der Fans war förmlich zu spüren. Wir verabschiedeten uns kurz von unseren neuen Freunden, um uns in den Gästeblock zu begeben. Die Stimmung im Stadion war elektrisierend – sowohl die Unioner als auch die Gladbacher Kurve gaben alles, um ihre Teams zu unterstützen.
Das Spiel selbst war ein ständiges Hin und Her. Beide Mannschaften kämpften verbissen um den Sieg, doch lange Zeit schien es, als würde keiner den entscheidenden Durchbruch schaffen. Jeder Zweikampf wurde hart geführt, jeder Angriff fieberhaft verfolgt – sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen.
Dann, in der 6. Minute der Nachspielzeit, passierte das Unvermeidliche. Ein letzter Angriff der Gladbacher: Der Ball segelte hoch in den Strafraum, und in einem Moment, der sich wie in Zeitlupe anfühlte, stieg ein Gladbacher Spieler höher als alle anderen. Mit einem wuchtigen Kopfball traf er ins Netz. 1:0. Der Jubel im Borussia-Park war ohrenbetäubend, die Fohlenfans explodierten vor Freude. Für uns Unioner hingegen fühlte sich dieser späte Gegentreffer wie ein Schlag in die Magengrube an – so kurz vor dem Ende, so knapp.
Trotz der bitteren Niederlage erhob sich der Gästeblock, um unsere Mannschaft mit Applaus zu verabschieden. Es war eine schmerzhafte Niederlage, aber das ist Fußball: Manchmal ist es ein Spiel der kleinen Momente, die alles entscheiden.
Auf der Rückfahrt zum Bus verspürten wir Unioner natürlich Enttäuschung, aber das änderte nichts an der herzlichen Begrüßung, die uns bei den Fohlenfreunden erwartete. Anstatt uns mit Häme oder Schadenfreude zu begegnen, spürten wir echtes Mitgefühl. „Das war wirklich unglücklich! Beim nächsten Mal klappt’s sicher besser“, sagten sie, und wieder wurden Getränke verteilt. Wir setzten uns zusammen, und die Gespräche flossen weiter, als hätten wir uns schon seit Jahren gekannt.
Die Rückfahrt von Gladbach nach Dinklage war erfüllt von gemeinschaftlichem Lachen und Geschichten, die weit über den Fußball hinausgingen. Dieser Tag hatte uns gezeigt, dass Fußball zwar Leidenschaft und Emotionen weckt, aber vor allem Menschen zusammenbringt. Es war nicht nur das Spiel selbst, sondern das Miteinander, das diesen Tag so besonders machte.
Als wir schließlich wieder in Dinklage ankamen, verabschiedeten wir uns mit dem festen Versprechen, uns eines Tages wiederzusehen – vielleicht in Berlin, wenn Borussia Mönchengladbach im Stadion An der Alten Försterei gastiert. Trotz der Niederlage traten wir die letzte Etappe unserer Heimreise mit einem warmen Gefühl im Herzen an. Der Fußball hatte uns an diesem Tag einmal mehr gezeigt, dass er Brücken bauen kann – zwischen Städten, zwischen Menschen und zwischen Fanlagern.
Es war mehr als nur ein Spiel. Es war ein Tag, der bewies, dass wir alle Teil einer großen Fußballfamilie sind. Am Ende zählen nicht nur die Tore, sondern die Freundschaften, die auf dem Weg entstehen.
Von Herzen Danke für diese tolle Erfahrungen!
Eisern Union ❤️ (Michael Rausch)